Kollerinsel - Landschaftsschutzgebiet

Ringdeich zur Rückhaltung von Hochwässern (Taschenpolder)
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Ringdeich zur Rückhaltung von Hochwässern (Taschenpolder)

Die rund 400 ha große Kollerinsel entstand im Zuge der Rheinkorrektion durch Tulla (1770 - 1828) mit dem Durchstich der Rheinschlinge bei Brühl; dadurch wurde die heutige Kollerinsel linksrheinisch, blieb aber badisch. Sie ist heute einer der beiden linksrheinischen Landesteile Baden-Württembergs und kann vom Frühjahr bis in den Herbst direkt über die Kollerfähre , ganzjährig über eine Straße von Otterstadt erreicht werden.

Die Kollerinsel, eigentlich eine Halbinsel, steht seit 1938 unter Landschaftsschutz. Auf ihr sind insbesondere im nordöstlichen Bereich auf engem Raum viele unterschiedliche Lebensräume wie Kleingewässer, Röhrichte, Auwaldreste, Magerrasen, Verlandungszonen, Nass- und Pfeifengraswiesen anzutreffen, in denen viele für den Naturfreund interessante Tierarten insbesondere Vögel, Reptilien, Amphibien und Insekten zu Hause sind.

In den letzten Jahren durchgeführte Maßnahmen zur Biotopvernetzung werden die Natur auf der Kollerinsel noch weiter fördern.

Der ca. 6 km lange Ringdeich, der die Kollerinsel umgibt, ist ein idealer Rundweg, um sämtliche Aspekte der Kollerinsel kennen zu lernen. Von hier aus kann man auch die mehrhundertjährige Schwarzpappel im Norden der Insel betrachten, die als Naturdenkmal geschützt ist.

Diente der Ringdeich früher dem Hochwasserschutz der Halbinsel, wird er heute dazu benutzt, bei einem Jahrhundert-Hochwasser die stromabwärts liegenden Städte und Gemeinden wie z.B. Mannheim, Ludwigshafen und Worms vor einer Überflutung zu schützen. Über ein auffallendes, 35 Meter breites Bauwerk im Deich am Hauptstrom, wird, wenn der Rhein ein Jahrhunderthochwasser zu führen droht, das Innere der Insel geflutet und so der Hochwasserscheitel erniedrigt.

Mit einem Naherholungsgebiet am Kollersee sollen darüber hinaus zukünftig die vielfältigen Freizeitnutzungen (Wassersport, Camping etc. ) auf der Kollerinsel an einer Stelle konzentriert und so die naturschutzwürdigen Teile der Kollerinsel noch mehr als bisher beruhigt werden.