02.04.2025

Bau der Leimbachbrücke mit Fischtreppe geht voran

Die Leimbachbrücke wird auf zwei Betonpfeilern liegen und im Sommer fertig sein
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Die Leimbachbrücke wird auf zwei Betonpfeilern liegen und im Sommer fertig sein

Schon zum zweiten Mal konnte der beliebte Heini-Langlotz-Lauf, der stets im März stattfindet, nicht am Rhein entlangführen, weil dort die Leimbachbrücke erneuert wird. „Und auch viele Menschen aus der Region sprechen mich an, warum das so lange dauert“, berichtet Bürgermeister Dr. Ralf Göck, als er kürzlich mit seinem Haupt- und Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer nach längerer Zeit wieder die Baustelle an der Brühler Leimbachmündung in Augenschein nahm. Alle waren beeindruckt von den Erd- und vor allem Steinbewegungen, die dort derzeit stattfinden. Lysann Horakh, Projektleiterin des Regierungspräsidiums Karlsruhe, erklärte den Baufortschritt, der von zahlreichen Bauarbeitern mit einem halben Dutzend Baggern und zwei Kränen vorangetrieben wird. Es geht nämlich nicht nur um eine Brücke, sondern auch um die Verbreiterung der Leimbachmündung und das Anlegen einer Fischtreppe.

Am Ende sollen 24 Riegel aus Stein und Beton für die Fischtreppe gesetzt sein, zehn sind schon zu sehen. Bei der Brücke stehen die Schalungen und die Betonarbeiten werden vorbereitet. „Wenn uns nicht wieder ein höherer Rheinpegel einen Strich durch die Rechnung macht, gehe ich davon aus, dass alle Arbeiten im Sommer abgeschlossen sind“, wagt sich Horakh an eine Prognose. Der ungewöhnlich hohe Wasserstand von Rhein und Leimbach machten in den letzten zwei Jahren die Bauarbeiten allerdings immer wieder unmöglich.

Die Bodenplatte für die Brücke konnte deswegen nicht gegossen werden. Doch inzwischen ist die Bodenplatte als wichtigste Hürde gelegt. Und auch das Gerüst aus Metallstangen und Gittern wird aktuell errichtet, was deutlich macht, dass die Traglast stark erhöht wird. Und die hat es wirklich in sich, denn statt der bisherigen Traglast von 1,5 Tonnen wird sie künftig ein Gewicht von 18 Tonnen aushalten. „Das ist wichtig, damit wir bei Hochwasser auch mit schwereren Fahrzeugen Material für den Dammschutz von der einen auf die andere Seite bringen können“, stellt Jochen Ungerer fest.

Im ausgebaggerten alten und künftigen Bachbett – derzeit wird das Wasser über zwei Röhren geleitet – wird Stein um Stein gesetzt. Und das ist wörtlich zu nehmen, denn wegen des schlickreichen Untergrunds muss jeder Stein passgenau auf das Kiesbett gesetzt werden, damit die Oberkanten am Ende gleich hoch sind. Bei normalen Wasserständen werden die 140 Steine der 24 Riegel am Ende übrigens nicht mehr zu sehen sein, da das Wasser des Leimbachs über sie hinweg fließen soll. Die Durchlässe der Lückensteine sorgen dann dafür, dass Fische und andere Wassertiere gegen den Strom vom Rhein in den Leimbach wandern können.

Leimbachbett

Das Bett des Leimbachs erhält vor der Mündung 24 Steinriegel, die für die Fische durchlässig sind // Foto: Verwaltung

„Das ist ungeheuer wichtig, damit der Bach eine wieder größere Artenvielfalt bekommt“, sagt Horakh. Bislang verhinderte der Höhenunterschied von eineinhalb Metern zwischen Leimbach und Rhein diese Wanderung.

„Dieses eindrucksvolle Bauwerk ist für unser Brühl sicherlich eine Aufwertung“, lobt Bürgermeister Göck neben den Hochwasserschutz- und ökologischen Aspekten auch den Erlebnischarakter. „Nun bekommt der Leimbach eine attraktive Mündung in den Rhein, die auch Ausflüglern an unserer Rheinpromenade ein zusätzliches Erlebnis bietet.“