Gemeinderat besichtigt Baustelle „Leimbachbrücke mit Fischtreppe“

„Bitte geben Sie weiter, dass es jetzt vorangeht“, appellierte der Referatsleiter im Regierungspräsidium Karlsruhe, Peter Schneider, am Ende einer interessanten Tour mit dem Gemeinderat über die Baustelle am Leinpfad: „Die Hochwässer 2023 und 2024 haben uns ziemlich ausgebremst, aber jetzt geht es voran und wir sind zuversichtlich, dass es im Sommer dieses Jahres fertig ist.“ Die Gemeinderätinnen und -räte waren beeindruckt von den Erd- und vor allem Steinbewegungen, die dort derzeit stattfinden. Lysann Horakh, Projektleiterin des Regierungspräsidiums Karlsruhe, erklärte zunächst im Detail, warum es so lange gedauert habe, bis man nach den Hochwässern wieder anfangen konnte.
Sie erläuterte den Baufortschritt, der von zahlreichen Bauarbeitern mit einem halben Dutzend Baggern und zwei Kränen vorangetrieben wird. Es geht nämlich nicht nur um eine Brücke, sondern auch um die Verbreiterung der Leimbachmündung und das Anlegen einer Fischtreppe.
Am Ende sollen 24 Riegel aus Stein und Beton für die Fischtreppe gesetzt sein, die meisten sitzen bereits. Bei der Brücke stehen schon zwei Pfeiler, die Schalungen für weitere Betonarbeiten werden vorbereitet. Das alles zeigt, dass die Traglast stark erhöht wird. Und die hat es wirklich in sich, denn statt der bisherigen Traglast von 1,5 Tonnen wird sie künftig ein Gewicht von 18 Tonnen aushalten. „Das ist wichtig, damit wir bei Hochwasser auch mit schwereren Fahrzeugen Material für den Dammschutz von der einen auf die andere Seite bringen können“, freute sich Feuerwehrkommandant Marco Krupp, der ebenfalls dabei war.
Die Leimbachbrücke wird auf den beiden Betonpfeilern liegen und im Sommer fertig sein // Foto: Verwaltung
Ob die Fischtreppe eine Sehenswürdigkeit gibt, wie Bürgermeister Dr. Ralf Göck formulierte, bezweifelt Peter Schneider, denn bei normalen Wasserständen werden die 140 Steine der 24 Riegel am Ende nicht mehr zu sehen sein, da das Wasser des Leimbachs über sie hinweg fließen soll. Die Durchlässe der Lückensteine sorgen dann dafür, dass Fische und andere Wassertiere gegen den Strom vom Rhein in den Leimbach wandern können. Die Frage eines Gemeinderats, wer den Bach säubert, wenn nach Hochwasser die Fischtreppe verstopfen sollte, beantwortete Peter Schneider klar: Das Regierungspräsidium übernehme weiterhin die Pflege des Leimbachs.
„Das ist ungeheuer wichtig, damit der Bach eine wieder größere Artenvielfalt bekommt“, sagte Horakh. Bislang verhinderte der Höhenunterschied von eineinhalb Metern zwischen Leimbach und Rhein diese Wanderung.
„Dennoch ist das eindrucksvolle Bauwerk für unser Brühl sicherlich eine Aufwertung“, lobt Bürgermeister Göck neben den Hochwasserschutz- und ökologischen Aspekten auch den Erlebnischarakter. „Nun bekommt der Leimbach eine attraktive, zeitweise plätschernde Mündung in den Rhein, die auch Ausflüglern an unserer Rheinpromenade ein zusätzliches Erlebnis bietet.“
Fahrradweg auf der Kollerinsel?
Ein solches Erlebnis ist auch die Brühler Kollerinsel, wo man sich zusammen mit Pächter Hartmut Erny rund um das Thema Fahrradweg informierte und drei Möglichkeiten aufgezeigt wurden, die nun weiter mit den zuständigen Stellen besprochen werden sollen, bevor weitere Entscheidungen fallen. In jedem Fall waren sich die Gemeinderätinnen und -räte einig, dass die Fahrradfahrer dadurch geschützt werden sollten, dass zunächst die Autofahrer die Kollerfähre verlassen sollten, um Kollisionen zu vermeiden.
Reiterhof-Pächter Hartmut Erny zeigte verschiedene Möglichkeiten für Radfahrer auf der Kollerinsel auf // Foto: Verwaltung