Otterstadt-Brühler Partnerschaft lebt und steht vor Veränderungen

Gleich zweimal trafen in den letzten Wochen Otterstadter und Brühler Gemeinderäte zusammen: Das jährliche Treffen fand in Brühl im Neubaugebiet „Grüne Mitte“ statt und beim Otterstadter Heimat- und Karpfenfest nahmen die Kerweborscht mit Bürgermeister Dr. Ralf Göck teil und verabschiedeten zusammen mit vielen Otterstadtern und weiteren Ehrengästen den langjährigen Ortsbürgermeister Bernd Zimmermann, den Seniorenbeauftragten Günther Pfadt und den ersten Beigeordneten Jürgen Zimmer aus der aktuellen Otterstadter Ortspolitik. Alle drei hatten über Jahre hinweg die Brühl-Otterstadter Beziehungen gerne gepflegt. Die ersten Worte mit dem neuen Ortsbürgermeister Theo Böhm ergaben, dass er an den jährlichen Treffen festhalten will.
Herzliche Verabschiedung des 15 Jahre amtierenden Otterstadter Ortsbürgermeisters Bernd Zimmermann auf der Karpfenfest-Bühne (Bild: Verwaltung)
Jährliches Treffen auf der Baustelle der Brühler „Grünen Mitte“
Mehr Otterstadter als Brühler Kommunalpolitiker wohnten der Führung durch das Neubaugebiet „Grüne Mitte“ am Schrankenbuckel im Mai bei. Nachdem die linksrheinischen Freunde vor fast zwei Jahren den fertiggestellten „Sportpark Süd“ gesehen hatten, wollten sie jetzt wissen, was auf dem ehemaligen Alfred-Körber-Stadion entsteht, denn mit dem Erlös aus dem Grundstück war ja der Sportpark finanziert worden. Investoren-Vertreter Stefan Hanselmann erläuterte zunächst am großen Schaubild, wie nachhaltig dort in den nächsten Jahren etwa 300 Wohnungen und einige Einzelhäuser entstehen werden. „Hier wird viel Wohnraum für junge Familien und für Senioren geschaffen“, freute sich auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck, der auf die umfangreichen Grünanlagen und die Dachbegrünung verwies, die auf und neben den großen Tiefgaragen entstehen werden, wenn die Rohbauten alle fertig sind. Es wird oberirdische Parkplätze nur für Besucher geben, was letztendlich die „Grüne Mitte“ erst ermöglicht, „die natürlich erst grün wird, wenn die Baufahrzeuge dort nicht mehr hineinfahren müssen“. Auf einer Tiefgaragendecke stehend erläuterte Stefan Hanselmann den staunenden Gästen das Wegekonzept und klärte auf, warum die Eingangstüren der Häuser deutlich höher liegen: „Wir brauchen ja den Raum für die Erdaufschüttung, damit viel wachsen kann“. Ein Großteil der Wohnungen sei an Investoren verkauft, die hier Mietwohnungen anbieten würden. Ein anderer Teil stehe im freien Verkauf. Insbesondere das „Gesundheitszentrum am Schrankenbuckel“ erwähnte Hanselmann, das jetzt begonnen werde und neben Betreuten Wohnungen einen Arzt, eine Apotheke und Physiotherapie samt einen Quartierstreff in das kleine Neubaugebiet bringen werde. Die Pfälzer Gäste waren beeindruckt von der Größe des Gebietes, auch wenn sie feststellten, dass die Gebäude nicht höher seien als die Hochpunkte in den angrenzenden Wohnvierteln. Beim gemütlichen Abschluss in der Brühler „Ratsstube“ wurde natürlich weiter diskutiert, aber auch gemeinsam gegessen und gesungen, denn sowohl die Kerweborscht als auch Otterstadter Ortschaftsräte erwiesen sich als Stimmungs-Kanonen, so dass der Abschied mal wieder schwerfiel.
Stefan Hanselmann bei seinen Erläuterungen auf der Baustelle (Bild: Verwaltung)
Abschied von drei „Motoren“ der Otterstadt-Brühler-Partnerschaft
Mit einem auf den ehrenamtlich tätigen Ortsbürgermeister Bernd Zimmermann umgedichteten Kerwe-Lied eröffneten die Brühl-Rohrhofer Kerweborscht einige Wochen später die Feierstunde anlässlich seiner Verabschiedung in der Otterstadter Sommerfesthalle. Nach den Laudationes des dortigen Landrats-Vertreters und des Verbandsbürgermeisters Patrick Fassoth fand auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck lobende Worte über seinen Ortsnachbarn auf der anderen Rheinseite und Freund Bernd Zimmermann: „Wir haben die schönen Seiten der Kommunalpolitik geteilt“, erinnerte Göck an die jährlichen Treffen mit den Räten beider Orte, an den Kulturaustausch mit Künstlern aus Otterstadt und Brühl und die gegenseitigen Besuche bei Gemeinde-Ereignissen. Dem scheidenden Seniorenbeauftragten und früheren Ortsbürgermeister Günther Pfadt galt sein Dank für den Gründungs-Impuls der guten Nachbarschaft und die zahlreichen gemeinsamen Seniorenveranstaltungen, und dem Beigeordneten Jürgen Zimmer für die guten Vorträge bei den gemeinsamen Treffen der Räte über die vielfältigen Otterstadter Projekte.
Mit der Kollerfähre setzten die Brühl-Rohrhofer Kerweborscht um Kerweborscht-Sprecher und „Karpfen“-Bäcker Wolfram Gothe über und trugen unter der musikalischen Leitung von Lothar Ertl einige Lieder bei (Bild: Verwaltung)
Günther Pfadt (li) und Jürgen Zimmer (Mitte) erhielten ebenfalls die neue Brühler Gürteltasche mit Inhalt als Dankeschön für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz (Bild Verwaltung)