Rathaussturm 2025
Pünktlich um 11.11 Uhr am Dreikönigstag zogen die beiden örtlichen Karnevalsvereine zu den Klängen des Narrhalla-Marsches, gespielt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, zum traditionellen Sturm auf das Brühler Rathaus. Dieses Jahr wollten es die Fastnachter „gewaltfrei“ machen, so Gerhard Luksch, Ehrenpräsident der „Rohrhöfer Göggel“, angesichts einer immer gewaltsameren Welt. Und die „Brühler Kollerkrotten“ waren auch nicht recht in Kampfeslaune – hatten sie doch am Vorabend ihren Ordens- und Prinzessinnenball mit 40 Gastvereinen in der Festhalle.
Auch im Jubiläumsjahr begleitete der Feuerwehr-Spielmannszug, der 2025 genau 100 Jahre alt wird, den Rathaussturm musikalisch – fastnachtlich gewandet und in bewährter Manier unter der Leitung von Andreas Schließer // Foto: S. Keßler
Im Rathaus warteten hinter der verschlossenen Tür bereits Bürgermeister Dr. Göck, sein Vor-Vorgänger und Ehrenbürger Gerhard Stratthaus und Gemeinderäte, um das Rathaus gebührend zu verteidigen: „Was wollt ihr, wir haben hier gerade eine Sondersitzung des Gemeinderats?“, rief Göck, um dann festzustellen, dass sich trotz beginnenden Regens rund um das Rathaus immer mehr Menschen in blauen oder gelb-roten oder schwarz-roten Uniformen versammelten und besonders gewandete junge Frauen wurden herangeführt und auf der Rathaustreppe platziert.
Mitarbeiterin Sandra Kosel, Gemeinderat Jens Gredel, Gerhard Stratthaus, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte Lena Krug, Nico Reffert, Gabriele Rösch, Gerhard Zirnstein, Ralf Göck, Hans Zelt und Peter Frank stimmten sich ein auf den „Sturm“, später kam noch Wolfram Gothe dazu // Foto: S. Keßler
Weiter zeigte Luksch, dass er das Amtsblatt liest, denn er wusste, dass die Gemeinde Brühl führend in Sachen Digitalisierung gewisser Arbeitsprozesse sei: „Nur das Antragsformular für die Übernahme des Rathauses konnte ich unter bruehl-baden.de nicht finden“, so Luksch, „dann gebt uns einfach die Passwörter und wir kommen rein.“
Garde-Kinder beider Vereine, hier die süßen Göggelchen, schauten interessiert zu // Foto: S. Keßler
So einfach sei das dann doch nicht mit der Digitalisierung, aber man habe beschlossen, verkündete der Bürgermeister, die Sondersitzung zu verschieben und den Fastnachtern wieder Scherzfragen zu stellen. Nachdem diese fünf von sechs Fragen richtig beantwortet hatten, ließ Göck die Rathausschiebetür öffnen, trat nach vorn und winkte mit dem Rathausschlüssel, wünschte allen Gästen ein frohes neues Jahr und viel Spaß bei den zahlreichen Veranstaltungen der Fastnachter: „Besuchen Sie die Veranstaltungen, die Garden, Büttenredner und Organisatoren bieten viel Unterhaltung und Einsatz und freuen sich über viel Publikum!“
Ehrenpräsident Gerhard Luksch und Vorsitzender Bernhard Motzenbäcker (links) repräsentierten den CV Rohrhöfer Göggel und wiesen auf ihren 4. Nachtumzug am 25. Januar, ihre Prunksitzung am 15. Februar und die Inklusionssitzung am 22. Februar hin, während Sitzungspräsidentin Rebecca Seppich-Polauer, Präsident Niklas Geschwill und sein Vize David Mahl den KV Brühler Kollerkotten zu ihrer Närrischen Sitzung am 1. März und zum 66. Brühler Fastnachtsumzug einluden // Foto: S. Keßler
Nach der üblichen Rangelei um den Rathausschlüssel lud Bürgermeister Göck zu Kinderpunsch, Glühwein und knusprig gebackenen Hufeisen ein.
Beim Gezerre um den Rathausschlüssel auf der Rathaustreppe: Göggel-Prinzessin Julia II. vom Krabbelturm und Kinderprinzessin Nele I. von Ball und Schere auf der einen und Prinzessin Samantha I. mit feurigem Glanz von den Kollerkrotten auf der anderen Seite bringen Bürgermeister Dr. Ralf Göck ins Wanken // Foto: S. Keßler