„Wir schaffen was“ – Rohrhofer Rheinufer und Wanderwege wenig vermüllt
Bei ihrer siebten Teilnahme an dem Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar „wirschaffenwas“ hatte die Gemeinde Brühl nach den erfolgreichen Reinigungsaktionen der vergangenen Jahre am Koller-Strand und am Brühler Rheinufer zum ersten Mal an das Rohrhofer Rheinufer geladen: mit über 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern war die schöne Aktion ein voller Erfolg. Mit vom Gemeindebauhof zur Verfügung gestellten Handschuhen, Zangen, Müllbeuteln und Schubkarren gut ausgestattet und von zwei Mitarbeitern des Bauhofs unterstützt schwärmten alle in unterschiedliche Richtungen rund um die „NATO-Rampe“ aus.
Heraus kamen zum Teil genauso ärgerliche wie erstaunliche Funde wie in den Vorjahren, allerdings deutlich weniger Müll als gedacht. „Wir wollen, dass unsere Kinder und Enkel auch Übermorgen noch gut leben können“, sagt beispielsweise Helferin Monika Zorn. Gemeinsam mit ihrem Mann Klaus und den kleinen Enkeln sammeln sie allerlei Unrat ein. Klaus Zorn ergänzt: „Wir sind etwas erstaunt, denn wir hatten mit mehr gerechnet. Trotzdem ist jedes Stück zu viel.“
Immer wieder ließen Menschen in diesem Gebiet einfach ihren Müll liegen. Dies wiege in diesem Gebiet doppelt, nein mehrfach schwer. Denn neben der Tatsache, dass niemand die Umwelt mit seinen Hinterlassenschaften, besonders nicht mit Plastik, belasten sollte, handelt es sich bei der beliebten Naherholungsgegend um ein Naturschutzgebiet mit zu Recht strengen Verhaltensregeln. Neu-Rohrhoferin Julia Wittich meinte: „Ich gehe hier gern mit meinem Sohn spazieren und sehe oft Müll herumliegen. Den zu entsorgen und selbst nichts einfach in die Umwelt zu werfen ist für mich selbstverständlich. Wichtig ist auch, den Kindern ein Vorbild zu sein.“
Hinzu käme erschwerend, dass dort gerne gegrillt werde, was aber streng verboten sei. So gibt es unter den Fundstücken viele leere Aluminiumgrillschalen. Beim Kampf gegen den wild entsorgten Abfall befinden sich Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Hauptamtsleiter Jochen Ungerer an vorderster Front.
Bürgermeister Dr. Ralf Göck, seine Stellvertreterin Claudia Stauffer und Klimaschutzmanagerin Birgit Sehls (v.r.n.l.) säuberten nicht nur den Weg an der Nahtstelle der drei Gemarkungen Edingen, Brühl und Schwetzingen, sondern schlüpften auch rechts und links ins Gebüsch und fanden dort einiges an Müll, wenn auch nicht so viel wie anderswo in den Vorjahren. // Bild: Verwaltung
Letzterer staunt nicht schlecht, als ihm Bauhofmitarbeiter Stefan Behrendt aus der Schweinebucht, wie ein besonders idyllisches Fleckchen am Rhein nördlich der Nato-Rampe genannt wird, einen mit Rheinschlamm bedeckten Winkelschleifer überreicht. Alte Fahrradschläuche, jede Menge Pfandflaschen, kaputte Schuhe, Stühle, Leerrohre, all das wurde hinterlassen oder vielleicht bei den letzten Hochwassern angeschwemmt.
In der „Schweinebucht“ berge man teilweise sogar Einkaufswagen, berichtet Bauhofleiter Marcus Schütterle. Diese brächten zumeist Jugendliche mit, um sie dann, wohl orientiert am filmischen Ur-Zweckentfremder MacGyver, als kostenlosen Grill zu nutzen: „Einfallsreich, aber wieder komplett illegal und rücksichtslos. Denjenigen, die erwischt würden, drohten empfindliche Strafen, genau wie einem russischen Herrn, der mit dem Jetski in der Bucht gelandet sei. Die Wasserschutzpolizei habe ihn mit einer sehr hohen Strafe belegt“, berichtet Jochen Ungerer.
Nach der erfolgreichen über drei Stunden laufenden Umweltschutzaktion lud die Gemeinde die freiwilligen Helfer zum Dank auf ein herzhaftes Mittagessen ins Clubhaus der Rohrhofer Hundefreunde um Belinda und Christian Rathmann ein, das gut ankam. Bürgermeister Dr. Ralf Göck dankte allen für die Mitwirkung: „Toll, dass die Rohrhofer und Brühler Bevölkerung so aktiv mithilft. Sogar Leute aus Rheinau waren dabei.“
Nach getaner Arbeit versammeln sich die 30 Helferinnen und Helfer an der NATO-Rampe um den halb vollen Container – für alle gab's das „Wir schaffen was“-Trikot und eine Brühler BaseCap. // Bild: Verwaltung