Otterstadt wird zum „Energiedorf“

Bernd Zimmermann mit seinem neuen „Brühler Rucksack“ (li) und Bürgermeister Dr. Ralf Göck mit „Stickelspitzer-Sekt“ und einer Freikarte für die Kollerfähre sowie alle Gäste und Gastgeber des jährlichen Otterstadt-Brühler Ratstreffens.
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Bernd Zimmermann mit seinem neuen „Brühler Rucksack“ (li) und Bürgermeister Dr. Ralf Göck mit „Stickelspitzer-Sekt“ und einer Freikarte für die Kollerfähre sowie alle Gäste und Gastgeber des jährlichen Otterstadt-Brühler Ratstreffens.

Die Zukunftsaussichten der linksrheinischen Nachbargemeinde Brühls, der Ortsgemeinde Otterstadt, das zur Verbandsgemeinde Rheinauen gehört, standen im Mittelpunkt des Treffens der beiden Gemeinderatsgremien, das diesmal auf Einladung des Otterstädter Ortsbürgermeisters Bernd Zimmermann in Brühl stattfand – in dem Restaurant des „Pferdeland Kollerinsel“ bei dem Reiterhof auf der Kollerinsel. Ortschaftsräte und Ausschussmitglieder aus Otterstadt, Bürgermeister Dr. Ralf Göck, Gemeinderäte sowie die Amtsleiter der Gemeinde Brühl trafen einmal mehr zu ihrem jährlichen, interkommunalen Erfahrungsaustausch über die Landesgrenze hinweg zusammen.

Nachdem Ortsbürgermeister Bernd Zimmermann alle begrüßt hatte, übergab er das Wort an seinen ersten Beigeordneten Jürgen Zimmer, der eine Power-Point-Präsentation über die anstehenden Projekte in und um Otterstadt vorbereitet hatte. Demnach könnte die Rheingemeinde ganz unterschiedliche Stromerzeugungs­anlagen im Rahmen der Energiewende erhalten. Zimmer zeigte Karten über geplante Photovoltaikanlagen auf Baggerseen und auf dem Festland. Er berichtete von fünf möglichen Windradstandorten auf Otterstadter Gemarkung. Dabei wurde ersichtlich, dass nicht nur die Otterstadter Gemarkung mit Windrädern belegt werden soll sondern auch die Gemarkung von Speyer, denn die Domstadt grenzt direkt an die Gemarkung von Otterstadt an. Man pflege hier die gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Speyer. Insoweit war auf den Karten sogar von bis zu 7 Standorten die Rede, was natürlich politisches Konfliktpotential mit sich bringen werde. Eine private Firma möchte außerdem noch Tiefengeothermie auf dem eigenen Gelände umsetzen: „Otterstadt wird ja zum Energiedorf“, meinte Brühls Bürgermeister Dr. Göck in seinem Kommentar anerkennend zu diesen zahlreichen Möglichkeiten, in Otterstadt Energie zu erzeugen. Eine weitere Folie der Präsentation beschäftigte sich mit der Eisenbahntrasse Antwerpen – Genua, welche als Variante 4 auch an Otterstadt vorbeiführen könnte. Diese mögliche Güterzugschnellstrecke führe zu vielen Diskussionen in der Otterstadter Bevölkerung und beeinflusse auch sehr stark die politische Arbeit im Ortschaftsrat, so Zimmer. Man sei sich einig in der Ablehnung dieses Vorhabens, das Otterstadt zusammen mit der Autobahn geradezu einschnüre.

Nach dem gemeinsamen Abendessen mit vielen persönlichen Unterhaltungen ließ es sich Bürgermeister Dr. Göck nicht nehmen, wesentliche Entwicklungen in Brühl und Rohrhof Revue passieren zu lassen, etwa die Fertigstellung des Sportpark Süd und den laufenden Wohnungsbau auf dem ehemaligen Sportgelände am Schranken­buckel, der viele Mietwohnungen bringe. Er stellte auch neue Brühler Gemeinderäte vor, welche mit auf die andere Seite des Rheins gekommen waren. Und Göck dankte seinem Amtskollegen Zimmermann für die Einladung, Jürgen Zimmer für seine Ausführungen und seinem früheren „Partner“, Alt-Bürgermeister Günther Pfadt, der die Seniorenbegegnung zwischen beiden Gemeinden verfolge. Und er sprach im Gegenzug die Einladung nach Brühl aus, welche sozusagen in „alter Besetzung“ noch vor den Kommunalwahlen im Juni stattfinden soll.

Mit Liedern der in Rat und Verwaltung vertretenen Kerweborscht und zwei Liedern aus den Otterstadter Ratsgremien klang ein Abend unter Freunden links und rechts am Rhein gemütlich aus.

 

 

Bernd Zimmermann mit seinem neuen „Brühler Rucksack“ (li) und Bürgermeister Dr. Ralf Göck mit „Stickelspitzer-Sekt“ und einer Freikarte für die Kollerfähre sowie alle Gäste und Gastgeber des jährlichen Otterstadt-Brühler Ratstreffens. Bild: Verwaltung